Der Kampf Gut gegen Böse - Teil 1

Einführung – Der Kampf des Guten gegen das Böse

Die SSRF definiert den Ausdruck ‘feinstoffliche Welt’ oder ‘spiritueller Bereich’ als diejenige Welt, die jenseits des Begriffsvermögens der fünf Sinne, des Geistes und Intellektes ist. Die feinstoffliche Welt bezieht sich auf die unsichtbare Welt der Engel, Geister, Himmel usw., die nur mit unserem Sechsten Sinn wahrgenommen werden kann.

Der feinstoffliche Kampf von Gut gegen Böse wird seit Anbeginn der Zeiten geführt. In den Jahren 1999 – 2025 wird erneut in der spirituellen Welt gekämpft. Von 2015 bis 2018 wird dann ein Kampf auf der Erde stattfinden. Danach wird die Welt eine Zeit des Umbruchs erleben, um sich von der Schlacht auf der Erde zu erholen und sich dann auf ein neues Zeitalter vorzubereiten. Dieses neue Zeitalter wird das Göttliche Königreich genannt werden und die Menschheit wird tausend Jahre Frieden und Rechtschaffenheit (Dharma) erleben. Die Zeit, in der wir alle gerade leben, ist sehr bedeutsam, da die Auswirkungen dieses Kampfes von Gut gegen Böse vom gesamten Universum wahrgenommen werden. Diese Zeiten sind jedoch auch ganz besonders geeignet für Spirituelle Praxis, um die Verwirklichung Gottes (höchster spiritueller Zustand) zu erreichen.

Anmerkung: Um diesen Artikel zu verstehen, ist es wichtig, den Artikel über die drei feinstofflichen Grundkomponenten Sattva, Raja und Tama zu lesen, welche die Grundbausteine der gesamten Schöpfung sind. Wir beziehen uns in diesem Artikel auf diese Komponenten und ihre Adjektive, welche wie folgt lauten: Sattvisch, Raja-belastet oder rajasik, und Tama-belastet oder tamasik. Wenn wir beispielsweise einen Menschen als eine sattvische Person bezeichnen, so bedeutet dies, dass diese einen größeren Anteil an der Sattva-Komponente in sich hat und spirituell reiner ist.

1. Die Definition von Gut gegen Böse

Gemäß dem entwickelten Heiligen Adi Shankaracharya aus Indien (8. - 9. Jahrhundert n. Chr.) ist Rechtschaffenheit (Dharma) das, was die folgenden drei Aufgaben erfüllt:
1. Das soziale System in einem ausgezeichneten Zustand zu erhalten.

2. Den weltlichen Fortschritt eines jeden Lebewesens herbeizuführen.

3. Gleichermaßen die spirituelle Entwicklung herbeizuführen.

– Sri Adi Shankaracharya

Aus spirituell wissenschaftlicher Sicht sind Menschen, die als “gut” definiert werden, diejenigen, welche (auf der Erde) leben oder tot sind (auch feinstoffliche Körper genannt) , wenn sie:

  • ein starkes Verlangen haben, Spirituelle Praxis zu machen,
  • das Ziel verfolgen, alles Gott hinzugeben, einschließlich ihres Egos, und
  • ihr Leben auf die Gottesverwirklichung ausrichten.

Dies sind Menschen, die ein spirituelles Niveau von über 30% haben, RajaSattva sind oder überwiegend sattvisch und rechtschaffend sind. Menschen ohne diese Eigenschaften, die jedoch gute Taten vollbringen, wie an Waisenhäuser spenden usw., sammeln zwar viele Verdienste, bilden aber nicht notwendigerweise die von der spirituellen Wissenschaft definierten „guten Menschen“, besonders wenn ihre Taten sie stolz machen. Gute Menschen und gute feinstoffliche Körper zählen gemeinsam zu den Mächten des Guten.

Auf der anderen Seite sind böse Menschen (lebende oder feinstoffliche Körper) Raja-Tama oder Tama-belastet, nicht rechtschaffend und besitzen ein großes Ego. Sie können sogar Spirituelle Praxis machen, aber dies geschieht mit dem Ziel,  spirituelle Macht oder Energie zu erlangen, um ihren persönlichen Zielen nachzugehen. Der Begriff “Ego” ist hier im spirituellen Zusammenhang zu verstehen. Zusätzlich zu seiner gewöhnlichen Verwendung einer „überzogenen Selbsteinschätzung“ und einer „starken Überheblichkeit“ umfasst es noch die spirituelle Bedeutung, sich selbst getrennt von Gott zu erleben. Böse Menschen und böse feinstoffliche Körper zählen gemeinsam zu den Mächten des Bösen.

Streng genommen aus Sicht der spirituellen Wissenschaft, gehören nur diejenigen, welche Spirituelle Praxis mit dem Ziel machen, Gott zu verwirklichen und dabei zunehmend ihren Körper, Geist, Vermögen und Ego Gott hinzugeben in die Kategorie der „Guten“. Folglich zählen nach dieser Definition von „Gut“ heutzutage sehr wenige Menschen auf der Erde zu den Guten. Die Mehrheit der Menschen zählt zu der Gruppe der „Bösen“. Unter diesen sind jedoch solche, die willentlich versuchen, der Gesellschaft zu schaden. Sie helfen deshalb aktiv mit, das Sattva oder die spirituelle Reinheit in der Welt zu vermindern. Ihre Anzahl beläuft sich auf 30% der Weltbevölkerung. Die große Mehrheit der Menschen kann wegen ihrer fehlenden Spirituellen Praxis und wegen ihrer materialistischen Einstellung leicht von negativen Wesenheiten dazu missbraucht werden, um das zu tun, was böse Mächte benötigen.

2. Woher kamen Gut und Böse?

2.1 Wann ist das Böse entstanden?

Alles im Universum ist aus  dem Einen Gott hervorgegangen. Das Prinzip Gottes durchdringt alles im Universum und besteht noch darüberhinaus, jenseits davon. Aus diesem Blickwinkel stammen sowohl das Gute als auch das Böse aus dem Gottesprinzip. Sie bestehen beide seit der Erschaffung des Universums. Zu dieser Zeit war das Böse jedoch nur unterschwellig oder als Samen vorhanden.

Gemäß dem spirituellen Gesetz der Schöpfung entsteht alles aus dem Prinzip Gottes, wird erhalten und dann zurück in das Gottesprinzip aufgelöst. Somit ist das Universum entstanden, wird für eine festgelegte Zeit erhalten und sich schließlich auflösen. Als Teil dieses Göttlichen Plans wächst das Böse, welches als Samen von Anfang an vorhanden war, stetig an. Es manifestiert als böse feinstoffliche Kräfte (auch negative Wesenheiten genannt) und Menschen. Der böse Bestandteil wächst im Laufe der Zeit weiter, bis er 100% erreicht haben wird. An diesem Punkt wird sich das Universum auflösen.

2.2 Woher bekommen gute und böse Kräfte ihre Energie?

Da sowohl das Gute als auch das Böse vom Höchsten Prinzip Gottes abstammen, erhalten sie auch beide ihre spirituelle Energie von Gott. Dies mag uns widersprüchlich erscheinen, kann am besten jedoch mit folgendem Vergleich verstanden werden: Zwei Angestellte eines Unternehmens arbeiten gleich gut und bekommen die gleiche Bezahlung. Wenn sie ihr Geld bekommen, liegt es an ihnen, wofür sie es verwenden. Der eine könnte es zunächst für seinen täglichen Bedarf benutzen und mit dem Übrigen noch der Gesellschaft helfen. Der andere könnte es hingegen dazu benutzen, der Gesellschaft zu schaden. Geld zu verdienen ist vergleichbar der Gewinnung spiritueller Energie durch Spirituelle Praxis. Die Absicht hinter der Spirituellen Praxis ist für gute und böse Menschen sehr unterschiedlich. Erstere streben danach, sich mit Gott wieder zu vereinigen, Letztere wollen vor allem spirituelle Macht zur eigenen Befriedigung. Sobald wir einen Vorrat an spiritueller Energie angesammelt haben, überlässt es Gott unserem freien Willen, diese zu nutzen, wie es uns gefällt. Diese spirituelle Energie wird als gute Energie bezeichnet, wenn sie für Rechtschaffenheit eingesetzt wird, und als böse oder schwarze Energie, wenn sie für Unrechtschaffenheit verwendet wird.

Der wichtigste Punkt hierbei ist, dass wir durch den Einsatz unserer spirituellen Energie für rechtschaffene Ziele ein Eins-Sein mit dem zugehörigen Gottesaspekt erfahren. Das heißt, wir erhalten entsprechend dem Ausmaß dieser Einheit Zugang zu Göttlicher Energie. Dementsprechend verlieren wir keinerlei spirituelle Energie. Verwenden wir jedoch unsere spirituelle Energie für unrechtschaffene Zwecke, was der Natur Gottes entgegengesetzt ist, so baut hierdurch derjenige Mensch oder feinstoffliche Körper zu einem entsprechenden Teil seine spirituelle Energie ab.

3. Was ist die Aufgabe von Gut und Böse?

Die Aufgabe der guten Kräfte besteht darin, auf der Grundlage der Sattva-Komponente eine Ordnung in allen Regionen des Universums zu schaffen. Kurz gesagt, sie sollen das Universum spirituell rein machen. Auf der anderen Seite bemühen sich die bösen Mächte, ein dämonisches Königreich auf Grundlage von Raja und Tama zu gründen. Diese Art von Königreich dient den dämonischen Mächten am besten, um ihre Begierden erfüllen zu können. Diese Wünsche können unterschiedlich sein, wie zum Beispiel in übermäßigen sinnlichen Vergnügungen zu schwelgen, der Missbrauch von Macht, Gottsuchenden Schwierigkeiten zu bereiten und sie davon abzuhalten, Spiritualität für die Gottesverwirklichung auszuüben.

4. Das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse

Das gesamte Universum besteht aus vierzehn Ebenen oder Regionen (Lokas) des Seins, davon sind sieben positiv und sieben negativ. Die Erde ist die einzige physische Ebene, während alle anderen Ebenen feinstofflich sind. Der Himmel ist nur eine der positiven Regionen, wohin wir nach dem Tod gehen können.

Aufgrund der Tatsache, dass Gut und Böse vollkommen entgegengesetzte Aufgaben haben, stehen sie immer miteinander in Widerstreit. Das Kräfteverhältnis zwischen Gut und Böse schwankt im Laufe der Zeit und ist nie gleichbleibend. Die Auswirkungen hiervon sind in allen Regionen des Universums spürbar. Wenn zum Beispiel die Macht der dämonischen oder bösen Kräfte und der negativen Wesenheiten (Geister, Dämonen, Teufel usw.) zunimmt, verschlechtert sich die Situation in allen positiven Existenzebenen, die der Erde (Bhulok) und des Himmels (Swarga) mit eingeschlossen. In der Erdregion wirkt sich dies negativ auf unsere physische, mentale und spirituelle Befindlichkeit aus. Die negativen Existenzebenen, d. h. alle sieben Regionen der Hölle (Patal), ziehen jedoch eine positive Wirkúng aus dieser Gesetzmäßigkeit. Wenn sich die Waage hingegen zugunsten des Guten neigt, steigt die feinstoffliche Grundkomponente des Sattvas an und im ganzen Universum wird mehr Glückseligkeit (Anand) erfahren. Friede und Wohlstand herrschen sodann auf der Erde. Die dämonischen Kräfte erleben durch diese positive Entwicklung jedoch Distress. Ihr Unbehagen könnte man mit dem eines Kriminellen vergleichen, der gezwungen wird, zu allen nett und gut sein zu müssen.

4.1 Was ist der Grund für das Neigen der Waage in Richtung böser Kräfte?

Gründe für die Neigung der Waage in die Richtung der bösen Kräfte

Bei jeder sich bietenden Gelegenheit versuchen böse Kräfte im Universum, das Gleichgewicht der Macht zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Und obwohl dämonische Mächte sich ständig bemühen, das feinstoffliche Sattva zu verringern und Gottsuchende davon abzubringen, Spirituelle Praxis auszuüben und Spiritualität zu verbreiten, behalten die guten Mächte die Oberhand, solange es Heilige und Gottsuchende gibt, die Spirituelle Praxis machen. Dies liegt daran, dass Gott den Heiligen und Gottsuchenden hilft, die bösen Kräfte aufgrund ihrer Hingabe zu überwinden.

Die größte Quelle der Macht von Gut und Böse befindet sich in den feinstofflichen Regionen des Universums. Gute wie böse Menschen auf der Erde sind wie Marionetten, da sie ihre Macht von den guten und bösen Kräften aus dem spirituellen Bereich erhalten.

4.2 Spirituelles Niveau und Angriffe negativer Wesenheiten (Geister, Teufel, Dämonen usw.)

Die dämonischen Kräfte greifen gewöhnlich gute Kräfte an, deren spirituelle Stärke innerhalb von +/- 10% ihrer eigenen Macht liegt. Der Grund hierfür ist, dass eine negative Wesenheit keine Person angreifen kann, wenn deren spirituelles Niveau mehr als 10% über dem ihren ist. Denn die Person kann 10–20% Schutz von Gott erhalten, also mehr als das Distress-Niveau des Geistes. Dies bewahrt sie vor Angriffen negativer Wesenheiten mit einer geringeren spirituellen Energie.

Negative Wesenheiten, deren spirituelles Niveau um mehr als 10% über dem der Person liegt, beschäftigen sich nicht mit einer solchen, da sie als zu minderwertig für einen Kampf gilt und somit für die Wesenheit ohne Belang ist. Zum Beispiel wird jemand mit einem spirituellen Niveau von 30% von einer negativen Wesenheit (Geist, Teufel, Dämon usw.) mit einem spirituellen Niveau von 20–40% angegriffen.

Es wird leichter für die dämonischen Kräfte des Bösen, ihre Macht über die Menschheit auszudehnen, je materialistischer die Menschen eingestellt sind und je weniger sie Spirituelle Praxis machen. Wenn die feinstoffliche Tama-Komponente in der Menschheit zunimmt, können dämonische Kräfte, die selbst tamasik sind, dies leicht zu ihrem Vorteil nutzen und versuchen, die Kontrolle über die Menschheit zu erlangen.

Lesen Sie hierzu bitte den Artikel Bietet das spirituelle Niveau einen Schutz gegen Geister?

5. Wann wurde die erste Schlacht zwischen Gut und Böse ausgetragen?

Die Lebensdauer des Universums ist in 4 Zeitalter eingeteilt, diese sind Satyayug, Tretayug, Dwaparyug und Kaliyug. Satyayug war das spirituell reinste Zeitalter. Doch nach dieser Zeit begann sich das durchschnittliche spirituelle Niveau des Menschen mit jedem folgenden Zeitalter zu verringern, bis es sein niedrigstes Niveau im Kaliyug (auch: das Zeitalter des Kampfes, der Zwietracht) erreicht hat, welches das gegenwärtige Zeitalter ist. Dieses Zeitalter wird insgesamt 432.000 Jahre dauern. Wir befinden uns derzeit seit mehr als 5100 Jahren im Kaliyug.

Jedes Zeitalter ist wiederum in kleinere Zyklen von Satyayug, Tretayug, Dwaparyug und Kaliyug unterteilt. Das spirituelle Bewusstsein und die spirituelle Fähigkeit der Menschen innerhalb dieser Mini-Zeitalter fällt jeweils unterschiedlich aus. Jeder dieser kleinen Zeit-Zyklen ist nochmals in weitere vier Zeitspannen geteilt. Dieses Unterteilen von Mini-Zyklen innerhalb von Mini-Zyklen erfolgt bis in eine Tiefe von 6 Ebenen. Der kleinste Mini-Zyklus dauert etwa 1000 Jahre. Die Zahl 1000 entspricht der Zeitberechnung in der heutigen Zeit. Ein Mini-Zyklus im Satyayug wäre zum Beispiel viel länger als im heutigen Zeitalter. Dies liegt daran, dass das Satyayug eine sehr hohe feinstoffliche Sattva-Komponente aufwies. Eines der Wesensmerkmale von Sattva ist Ausdehnung, während die Eigenschaft von Tama Verfall und Verdichtung ist. Ein Jahr im Kaliyug entspricht daher wesentlich mehr Jahren im Satyayug.

Zu Beginn der Schöpfung lag das Gleichgewicht zu 100% zugunsten der guten Kräfte, da die bösen Mächte nur unterschwellig oder als Same vorhanden waren. Dies liegt daran, weil im ersten Zeitalter, dem Satyayug, die gesamte Menschheit Spirituelle Praxis ausübte und das durchschnittliche spirituelle Niveau der Menschen bei 80% lag. Sie lebten nach der inneren Einstellung, dass jeder Aspekt ihres Lebens Spirituelle Praxis ist und eine Gelegenheit, Gott zu dienen. Als das Mini-Kaliyug im letzten Mini-Zyklus des Satyayug begann, betrug die Gesamtzahl der bösen Menschen auf der Erde mehr als 2% der Gesamtbevölkerung. Die feinstoffliche Tama-Komponente war für die bösen Kräfte hoch genug, um ihre Vormachtstellung zu beanspruchen. Dies war der erste Kampf zwischen den guten und bösen Mächten und er wurde gegen Ende dieses Mini-Kaliyug-Zyklus im letzten Mini-Zyklus des Satyayug ausgetragen.

Fortsetzung in Teil 2: Der gegenwärtige Kampf zwischen Gut und Böse